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Assassin's Creed: 10 überraschende historische Wendungen

Autor:Kristen Aktualisieren:Oct 10,2025

Ubisoft hat den Animus erneut zum Leben erweckt und versetzt die Spieler in Assassin's Creed Shadows in die turbulenten Zeiten der japanischen Sengoku-Zeit. Das Spiel lässt Schlüsselpersönlichkeiten des Jahres 1579 lebendig werden, von dem schwer fassbaren Fujibayashi Nagato und dem ehrgeizigen Akechi Mitsuhide bis hin zu Yasuke, dem afrikanischen Krieger, der Oda Nobunaga diente. Wie in früheren Teilen werden diese Figuren in eine Erzählung verwoben, die Fakten und Fiktion miteinander verbindet – eine Geschichte von Rache, Verrat und Blutvergießen, in der Yasuke etwa durch Kämpfe XP sammelt, um Elite-Waffen zu führen.

Assassin's Creed hat sich stets der historischen Fiktion verschrieben und füllt die Lücken der Vergangenheit mit einer Sci-Fi-Verschwörung über eine im Schatten operierende Ordnung, die uralte Macht nutzt. Obwohl Ubisofts offene Welten sorgfältig recherchiert und von historischem Kontext geprägt sind, dienen sie letztlich der Geschichte – Dutzende reale Ereignisse werden verändert oder neu interpretiert, um die Dramatik zu steigern.

Unzählige Ungenauigkeiten ließen sich aufzählen, aber hier sind zehn markante Momente, in denen Assassin's Creed die Geschichte mutig umgeschrieben hat.

Der Krieg zwischen Assassinen und Templern

Beginnen wir mit der größten Erfindung: Es gibt keinerlei historische Belege für eine Fehde zwischen dem Assassinenorden und den Tempelrittern. Ihr Konflikt ist rein fiktiv und bedient sich von Templer-Verschwörungstheorien (die selbst größtenteils Mythen sind).

Die Assassinen entstanden 1090 n. Chr., gefolgt von den Templern im Jahr 1118. Beide Orden bestanden etwa zwei Jahrhunderte, bevor sie bis 1312 aufgelöst wurden – die Vorstellung eines jahrhundertelangen Geheimkriegs ist also reine Fantasie. In der Realität war ihr einziger gemeinsamer Schauplatz die Kreuzzüge, was das ursprüngliche Assassin's Creed zum einzigen Spiel macht, das annähernd ihrem tatsächlichen Zeitrahmen entspricht. Während sie sich möglicherweise begegnet sind, gibt es keine Hinweise auf einen ideologischen Konflikt zwischen ihnen.

Die Borgias und ihr übermächtiger Papst

Assassin's Creed 2 und Brotherhood lassen Ezio gegen die Borgias antreten. Rodrigo Borgia, der Großmeister der Templer, steigt als Papst Alexander VI. auf – historisch korrekt, aber in der Spielversion strebt er nach dem Apfel Eden, um die Menschheit zu beherrschen. Natürlich waren die Templer Ende des 15. Jahrhunderts längst verschwunden, und die Prügelei im Vatikan unter dem Petersdom ist reine Erfindung.

Während die Borgias zwar berüchtigt waren, waren sie bei Weitem nicht so karikaturhaft böse wie hier dargestellt. Cesare Borgia, Rodrigos Sohn, wird als psychopathischer Kriegstreiber porträtiert – eine Darstellung, die mehr auf Gerüchten als auf Fakten basiert. Ironischerweise lobte Machiavelli Cesare als effektiven Herrscher.

Machiavelli, Feind der Borgias

Niccolò Machiavelli, berühmt für seine politischen Theorien, wird als Ezios Verbündeter und sogar als Anführer der italienischen Assassinen dargestellt. Das Problem: Machiavellis Philosophie – die für starke zentralisierte Macht plädiert – steht im direkten Widerspruch zum anti-autoritären Ethos der Bruderschaft.

Darüber hinaus zeigen historische Aufzeichnungen, dass Machiavelli die Borgias pragmatisch betrachtete: Er erkannte Rodrigos List an und diente unter Cesare, den er in Der Fürst berühmt lobte. Die Darstellung im Spiel? Eine dramatische Abweichung.

Der unglaubliche Leonardo da Vinci und seine Flugmaschine

Da Vincis Scharfsinn und Genie werden treffend eingefangen, aber sein Zeitplan wird angepasst. Historisch verließ er Florenz 1482 Richtung Mailand – doch das Spiel schickt ihn 1481 nach Venedig, nur um ihn bei Ezio zu halten.

Seine Erfindungen, von Panzern bis zu Gleitflugzeugen, werden minutiös nachgebildet – doch keine davon war zu seinen Lebzeiten funktionsfähig. Die Flugsequenz in Venedig? Reine Fantasie, wenn auch von seinen Skizzen inspiriert.

Die blutige Boston Tea Party

Der echte Protest von 1773 war bemerkenswert unblutig: Als Mohawks verkleidete Kolonisten warfen Tee ohne Gewaltakte über Bord. Assassin's Creed 3 schreibt dies als Blutbad um – Connor metzelt Rotröcke nieder, während Patrioten jubeln. Historisch gab es keine Todesfälle.

Samuel Adams' Beteiligung ist ebenfalls spekulativ – ein weiteres Beispiel dafür, wie Ubisoft Mehrdeutigkeiten nutzt, um Drama zu erzeugen.

Der einsame Mohawk

Connors Loyalität zu den Patrioten widerspricht der Geschichte: Die Mohawk-Nation verbündete sich mit Großbritannien, um ihr Land vor Kolonisten zu schützen. Ein Kampf an Washingtons Seite hätte ihn als Verräter gebrandmarkt.

Akiatonharónkwen (Louis Cook), ein seltener mohawkischer Patriotenoffizier, könnte Connor inspiriert haben – doch solche Abtrünnigkeiten waren äußerst selten.

Die Templer-Revolution

Unitys Darstellung der Französischen Revolution grenzt an Revisionismus – die Schuldzuweisung an die Templer suggeriert, die Monarchie sei zu Unrecht gestürzt worden. Tatsächlich trieben Hungersnöte, Dürren und systemische Ungleichheit den Aufstand voran, kein Schattenkabinett.

Die Schreckensherrschaft war nur eine Phase; Ubisoft reduziert Jahre komplexer Unruhen auf Templer-Intrigen.

Die umstrittene Hinrichtung König Ludwigs XVI.

Unity inszeniert Ludwigs Hinrichtung als Nervenprobe, entschieden durch eine Stimme – historisch lautete das Ergebnis 394 zu 321. Sein gescheiterter Fluchtversuch nach Österreich und die anschließenden Hochverratsvorwürfe werden heruntergespielt, was aristokratische Korruption beschönigt.

Jack der Assassine

Syndicates Jack the Ripper ist ein abtrünniger Assassine, der einen der grausamsten Serienmörder der Geschichte zum Bruderschaftsverräter umdeutet. Die Identität des echten Rippers bleibt unbekannt, aber seine Opfer waren Sexarbeiterinnen – nicht als Attentäterinnen getarnte Gegner.

Die Ermordung des Tyrannen Julius Caesar

Origins stellt Caesar als Proto-Templer dar, trotz seiner populistischen Reformen (Land für die Armen, Veteranen). Sein Mord löste einen Bürgerkrieg aus, der die Republik besiegelte – das Gegenteil dessen, was die Verschwörer beabsichtigten. Cleopatras Darstellung als „Hure eines toten Tyrannen“ ignoriert Caesars große Beliebtheit.

Spielt historische Genauigkeit in Assassin's Creed eine Rolle?

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Ubisofts Hingabe an historisches Eintauchen ist beeindruckend – doch wie diese Beispiele zeigen, tritt Genauigkeit häufig hinter die Erzählung zurück. Und darum geht es. Assassin's Creed ist keine Dokumentation; es ist ein Spielplatz, auf dem Geschichte neu gemischt wird. Welche fiktionalisierten Momente sind Ihnen besonders aufgefallen?